Über Mich

Thomas Erich Jakob, geboren in Siegen am 3. September 1985. Nach einem dreijährigen Intermezzo im schönen Santa Cruz de la Sierra in Bolivien, in dem mein Vater als Entwicklungshelfer tätig war, kehrte ich und meine Familie 1994 nach Deutschland in die Nähe von Hildesheim zurück.

Politik, Wirtschaft und der arabische Raum als Schwerpunkte

Seit den ersten Nachrichtensendungen, die ich verfolgen konnte – sie handelten von irgendeiner gefallenen Mauer und einem Krieg gegen einen Irak von dem ich nicht genau wusste wo er eigentlich lag – interessierte ich mich für Politik. Aber nur Politik zu sagen wäre etwas wenig, ich denke es ging stark um Macht: Wer hat Macht, wieviel, weshalb und vor allem: Wie legitimiert? Diese Frage trieb mich letztendlich in das Politikstudium – nach dem ich am eher naturwissenschaftlich geprägten Scharnhorstgymnasium Hildesheim einen Politik Leistungskurs belegte, für den ich sogar in der Pause zu einer anderen Schule fahren musste, da er bei uns nicht angeboten wurde.

ground zeroDie Ereignisse vom 11. September 2001 waren ein tiefer Einschnitt für alle Politikinteressierte. Die Gewaltbereitschaft, aber auch das Maß an Frustration in der muslimischen Welt wurden sichtbar. Eine Katastrophe dieses Ausmaßes schien mir nur eine Frage der Zeit, die durch die Globalisierung, fehlende nachhaltige Außenpolitik des Westens im arabischen Raum, und die Science Fiction antizipiert wurde. Den Drang mich mit der Region weiter auseinander zu setzen speiste diese Katastrophe dennoch: So begann ich bereits neben der Schule an der Volkshochschule Arabisch zu lernen.

Heute hier morgen dort: Zwischen Erlangen und Erbil

Nach dem Abitur in Hildesheim und meinem Wehrdienst in der Kaserne in Frankenberg (Eder) zog es mich aus dem Norden raus. Während viele meiner Freunde die großen Universitäten der Region, Göttingen,

Parlament Kurdistan
Das Parlament der autonomen Region Kurdistan, Erbil, Irak, 2013

Hannover, Braunschwei oder Hamburg besuchten, beschloss ich: Ich gehe nach Bayern. Dass es sich bei Erlangen und Nürnberg nicht um Bayern sondern Franken handeln sollte, lernte ich recht schnell. Die Kombination Politik – Wirtschaft – Islamwissenschaft sagte mir zu und so begannen 8 Jahre Erlangen, wo ich zunächst mein Studium beendete und später zwei Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Centrum für Irakstudien arbeiten sollte. Kurz darauf sollte ein neues Kapitel im meinem Leben beginnen: Dresden.

 

Suchmaschinenoptimierung, Internet und die freie Wirtschaft

Suchmaschinenoptimierung Thomas Erich JakobManchmal tut es gut die Perspektive zu wechseln. Der Beginn bei einer Online-Marketing Agentur in Dresden im Jahr 2015 war ein solcher Perspektivwechsel: Aus der Welt der Universität hinaus, dorthin wo 40 Stunden Büro gefordert werden. Und dort wo Gehälter selbst ausgehandelt werden, was dazu führt, dass Frauen rund 60% von dem verdienen, was Männer bekommen und Berufseinsteiger knapp über dem Mindestlohn Es sind dennoch Erfahrungen, die ich nicht missen möchte. Man lernt das Internet kennen, lernt wie es funktioniert und wie damit Geld verdient werden kann. Am Ende lag mein Interesse bei technischer Suchmaschinenoptimierung – Servereinstellungen, Seitenstrukturen, Strukturierte Daten etc. – eine Tätigkeit, die ich heute noch gerne in kleinen Projekten auslebe. Und den Titel SEO Manager tragen zu können entschädigt zwar nicht für alles, aber für einiges.

Marburg, das Ausland und die Dissertation

Aber diese Welt der Suchmaschinen, Algorithmen, Marketing und Links macht mich nicht komplett glücklich. Irgendetwas fehlte. Daher suchte ich mir einen Doktorvater, den ich 2015 in Rachid Ouaissa fand und meldete eine Promotion an.

Um die Finanzierung musste ich mich selber kümmern, schließlich fand ich Anschluss bei der Friedrich-Ebert-Stiftung, die mir ein Stipendium für drei Jahre gab. Ich wurde Lehrbeauftragter am Centrum für Nah- und Mitteloststudien mit den Schwerpunkten Methoden der Politikwissenschaft und soziale Bewegungen in der MENA Region.

Next Level: Programmierung und Digitalisierung

Nachdem ein Ende der Promotion in Sicht war zog es mich zurück zu technischen Themen. Ich einer Schnellausbildung wurde ich Java-Entwickler und sammelte erste Arbeitserfahrung im agilen Projektmanagement. Immernoch an der Politik des Nahen Ostens interessiert, begann ich mich dennoch auf IT-spezifische Themen zu fokussieren: Programmierung, IT-Infrastruktur und Architektur, Cyber-Security und Cloud Komponenten.

 

Auch wenn ich in der IT meine Heimat gefunden habe, interessieren mich noch immer Fragestellungen im gesamtgesellschaftlichen Kontext: Wie wirkt sich Digitalisierung auf die hiesige Gesellschaft aus? Wie lässt sich Digitalisierung und (Sozial) Wissenschaft verbinden? Und welche Auswirkungen hat Digitalisierung auf Entwicklungsländer?…Fragen, für deren Erkundung ich noch ein halbes Leben habe. Glück auf!